Sechs Dezember-Trips, die dich in perfekte, nicht überfüllte Lineups bringen

Der Dezember ist surftechnisch eigentlich einer der abgefahrenen Monate überhaupt. Aber die Menschen neigen dazu das zu vergessen, zu ignorieren, zu verdrängen oder zu unterdrücken, weil sie so sehr mit dem ganzen albernen Weihnachtskram beschäftigt sind. Da wird für viele das Surfen zu Nebensache.

Aber jetzt vergiss mal den überteuerten Weihnachtsbaum oder den (manchmal) unangenehmen obligatorischen Brunch mit den Schwiegereltern für eine Sekunde und stell dir vor, du tauschst Barrels statt Geschenke, irgendwo weit weg von deinem Haus in der Vorstadt oder den Mikro-Surfbedingungen von deinem Local Break.

Dezember, Leute, Dezember. Es ist der Monat, in dem die üblichen Verdächtigen wie Bali oder die Malediven schrecklich ruhig sind. Doch Spots, die weniger von Surfnomaden besucht werden, leuchten stattdessen wunderschön auf.

Ob es nun eine tropisch azurblaue und perfekt temperierte Umgebung ist oder der 4 mm Neoprenanzug - Handschuhe - Booties -, gepaart mit ungedrängter Perfektion - im letzten Monat des Jahres gibt es für jeden etwas. Man muss nur wissen, wo man es findet!

Schau es dir an: A day in Taghazout, Morocco - by Surf Maroc

Marokko ist die Nummer 1 der europäischen Winter-Surf-Destination

  • Warmes Wasser das ganze Jahr über
  • Weltklasse-Pointbreaks
  • Kulturelle Vielfalt

Für viele ist es wohl keine Überaschung, dass Marokko auf dieser Liste zu finden ist. Aber es wäre ein Verbrechen, die majestätischen Pointbreaks wegzulassen, die das nordafrikanische Königreich so eindrucksvoll zur Schau stellt.

Wenn man auf der Suche nach Wellen ist, fallen zwei Regionen ganz besonders auf. Etwas nördlich von Sidi Kaouki liegt Essaouira, eine verschlafene Berberstadt, in der die authentische marokkanische Kultur in vollem Umfang zur Geltung kommt und in der es viel spaßige und anfängerfreundliche Peaks zu erleben gibt.

Der Spot ist zwar nicht so berühmt wie manch andere Wellen in Marokko, aber Safi ist das Highlight der Gegend und bietet an den guten Tagen lange offene Faces mit viel Power, a la Jefferey's Bay - nur ohne die Crowds und viel wichtiger… ohne die Männer im grauen Anzug, die sich hin und wieder ins Lineup verirren.

Foto: Surf Maroc

Morrokos Surf-Mekka Taghazout

Nur eine kurze Autofahrt von 2,5 Stunden südlich von Essaouira liegt ein Gebiet, das keiner Einführung bedarf. Taghazout rollt so süß von der Zunge, aber es hat einen guten Ruf und eine kraftvolle, erstklassige Brandung. Es gibt viele verschiede Wellen, doch es ist der Anchor Point, der mystische Righthand Pointbreak, der Surfer aus aller Welt immer wieder hierher zurückkommen lässt.

In den Lineups von Taghazout ist definitiv was los, aber wenn du etwas abenteuerlustig bist und in dein Organisationstalent (und deine Überlebensinstinkt) vertraust, dann solltest du mit dem 4WD in Richtung Süden fahren. Hier gibt es noch viele Wellen, die von den Crowds verschont blieben sind.

Coldwater Perfektion, Eskerrik Asko Zuri - Baskenland, Spanien / Frankreich

  • Massive Wellen
  • Abgelegen und nicht überfüllt
  • Weltklasse lefthanded rivermouth

Die autonome Region in den nördlichen Ecken Spaniens und im südlichen Teil Frankreichs ist im Winter nicht der einladendste Ort mit Wassertemperaturen, die weit unter die 4/3-mm-Marke für Neoprenanzüge fallen.

Hier zu surfen ist tough. Oftmals kommen eisige Böen dazu und die zusätzliche Schicht Gummi auf der Haut macht die Bewegungsfreiheit auch nicht unbedingt besser. Aber die Wellen machen das vollkommen wett. Von Hossegor, jenseits der Grenze bis nach Mundaka, zaubert der Atlantische Ozean zusammen mit den gelegentlich lebhaften Hochdruckgebieten Perfektion hervor, ohne übermäßig viel Crowds anzulocken.

Foto: Otro Modo

Die Kanarischen Inseln sind Europas Antwort auf die North Shore

  • Reef-Breaks
  • Starke & große Wellen
  • Warmes Wasser

Wir sind noch nicht ganz fertig mit dem alten Kontinent, obwohl die Breitengrade denen von Afrika schon sehr nahe sind. Nur 100 Kilometer (62 Meilen) westlich der afrikanischen Platte sind die Kanarischen Inseln. Diese Inselgruppe sind die europäischen Kronjuwelen des Winters, die den endlosen Sommertraum symbolisieren.

Milde Lufttemperaturen, warmes Wasser und konstante Wellen das ganze Jahr über machen das spanische Archipel von September bis April zu einem der wichtigsten europäischen Surf-Hubs.

Die Nordküste Fuerteventuras wird als europäisches Pendant zum Sieben-Meilen-Wunder des Staates Aloha angepriesen, was das Wellenpotential der Region ziemlich genau zusammenfasst. Mit viel Schlagkraft und so hohl wie möglich sind die Wellen der Islas Canarias definitv kein Witz und erst Recht kein Anfängergebiet.

Die Südostküste Sri Lankas ist im Dezember ein ruhiges Paradies für Wellenreiter

  • Sanfte & verspielte Wellen
  • Warmes Wasser
  • Perfekte Riffformationen

Es mag dich vielleicht überraschen, aber der Trumpf Sri Lankas ist sein perfekt ausbalancierter Mittelwert. Und ich meine das als Kompliment. Die Wellen südlich von Colombo an der Südwestküste des Landes werden nie zu groß, sondern bleiben von November bis März durchweg im Bereich der „Spaßgröße“.

Sie sind nie zu heftig, aber doch genug, um darauf zu rippen. So können auch Shortboarder hier ihren Spaß haben. Und das Beste von allem ist, dass es nie zu heiß (schwül) und nie zu kalt ist - einfach perfekt. Unverschämt günstige Billigflüge aus Europa machen den 100 Kilometer langen Strand/Riffabschnitt von Hikkaduwa bis hinunter nach Tangalle von Januar bis März zu einer geschäftigen Party. Aber es ist die Zeit um den Jahreswechsel, welche den Charme der Region so sehr ausmacht.

Anfang Dezember bis Weihnachten ist meine Lieblingsjahreszeit in Sri Lanka. Dann laufen eigentlich alle Spots an der gesamten Südwestküste. Es gibt also genügend Wellen für alle - und das wissen zum Glück auch die Locals.

7.641 philippinische Inseln, die es für einen Surf-Trip im Dezember zu erkunden gilt

  • Cloud 9
  • Viele nicht überfüllte Wellen
  • Erschwinglicher Luxus

Ahhh die Philippinen! Kurz gesagt: Wenn du noch nicht dort gewesen bist, musst du unbedingt hinreisen, und zwar im Dezember! Die Primetime ist hier für gewöhnlich von September bis November, aber es kommen immer noch viele leftover Swells bis zum Ende des Jahres an den Küsten an.

Da die heavy Hitters normalerweise im Dezember verschwunden sind, wird es in den Lineups auch wieder ruhiger, und es besteht eine gute Chance, dass du mit nur wenig anderen Surfern, die um die Wellen von Cloud 9 kämpfen musst.

Aber die Philippinen sind weit mehr als nur Cloud 9 oder Siargao. Es gibt hier tatsächlich noch viele andere Wellen zu erforschen - einige sind so abgelegen, dass sie noch nicht einmal Namen haben.

Viva La Mittelamerika

  • Sehr konstant
  • Starke & große Wellen
  • Erstaunliches Essen und Kultur

Natürlich gibt es hier die berühmten Spots wie Cabo in Mexiko oder den Golfo de Nicoya in Costa Rica. Aber eigentlich hast du überall gute Spots, besonders im Dezember… dann ist Mittelamerika wie ein riesengroßer Wavepool.

Foto: Red Frog Beach Resort, Bocas Del Toro

Boca Del Toro sollte auf dem Radar all jener zu sehen sein, die über die südlichen Grenzen von Trumpland hinaus reisen wollen. Bocas ist ein kleines Stückchen karibisches Paradies, das einen der besten Beachbreaks der Welt und ein A-Frame-Reef vor der Hauptinsel Isla Colon beherbergt. Diese Spots brauchen sich vor keiner anderen Welle der Welt verstecken!

Zieh aber auch Nicaraguas Süd-/Zentralpazifikküste in Betracht. Hier gibt es eine Ansammlung von ziemlich beständigen Wellen, die im Dezember nicht allzu viele Leute auschecken werden. Also, worauf wartest du?