Die Berge von Kanada und Alaska haben mich schon immer besonders fasziniert.
Natürlich haben viele andere Skigebiete auf der Welt ihre Reize. Zum Beispiel ist die Bergkultur der Alpen unübertroffen. Japan hat eine Garantie für frischen Pow. Mit Meerblick Skifahren, das ist es, was Norwegen einzigartig macht. Aber zumindest für mich bieten die Berge Kanadas und Alaskas eine unverwechselbare Kombination aus Gelände, Schnee und Wildnis, wie man sie nur an wenigen anderen Orten findet.
Kanada ist ein riesiges Land - das zweitgrößte der Welt - und eignet sich ideal für eine Ski- oder Snowboardreise. Die meisten Skigebiete des Landes liegen im Westen - in den Provinzen British Columbia und Alberta. Vor allem BC hat einige der wildesten und ausgedehntesten Bergregionen des Planeten.
Die Coast Mountains erstrecken sich von Vancouver bis zur Grenze Alaskas. Sie sind unglaublich vielfältig und oft sehr abgelegen. Hier findest du auch einige der schneesichersten Berge der Welt. In die Gebiete nördlich von Whistler kommst du fast nur mit dem Boot, Heli oder Flugzeug. Hier gleicht jeder Trip einer vollständigen Expedition.
Die meisten Rider fliegen zum Flughafen von Vancouver. Aber auch Seattle, direkt hinter der Grenze in den USA, ist eine beliebte Alternative. Vancouver selbst ist eine moderne und fortschrittliche Stadt mit einer wunderschönen Umgebung, die es auf jeden Fall wert ist, ein oder zwei Tage lang zu erkunden.
Whistler dominiert den Bereich der Südküste. In Spitzenzeiten kann es sehr hektisch werden, aber ich habe hier auch schon viele Tage verbracht, an denen ich gefühlt alleine auf dem Berg war.
Das Wetter kann ziemlich (schnee)stürmisch sein - wenn du ein Schönwetterfahrer bist, ist Whistler nicht unbedingt die beste Wahl für dich. Doch viel Schneesturm bedeutet viel Powder und Whistler ist eine der zuverlässigsten Powderdestinationen in Nordamerika. Es gibt eine riesige Auswahl an verschiedenem Terrain zum Shredden und alles von höchster Qualität. Von Tree-Runs bis hin zu tiefen Bowls ist alles dabei.
Nördlich von Whistler gibt es nur eine Handvoll kleiner Skigebiete, von denen das beste wahrscheinlich Shames Mountain ist, nahe der Stadt Terrace. Es hat nur wenige Lifte, bekommt aber in der Regel enorme Mengen Schnee ab und ist von einem unglaublichen Backcountry umgeben.
Der nahegelegene Hudson Bay Mountain sieht auch cool aus. Diese Skigebiete liegen weit abseits der ausgetretenen Pfade und es gibt keine Crowds. Ein Snowtrip in diesen Teil der Welt sollte für ein gutes Abenteuer mit vielen frischen Tracks sorgen.
Die Tourenmöglichkeiten in den Coast Mountains sind fast endlos. Sie reichen von einer kurzen Tour von den Bergstationen des Whistler Liftersystems bis hin zu einer mehrtägigen Traverse über eine der vielen Eiskappen der Bergkette. In vielen Abschnitten sind Skidoos zugelassen, deshalb sind sie hier extrem beliebt, besonders in der Nähe von Whistler.
Wenn du nach guten Ausgangsorten suchst, sind sowohl das Callaghan Valley als auch die Duffey Lake Gebiete beliebte Anlaufstellen, denn beide sind nur ca. eine Stunde von Whistler entfernt. Wie überall solltest du auch hier in Betracht ziehen, einen Guide zu engagieren, besonders wenn du noch nie in dieser Gegend warst. Vergiss nicht, dass du hier auf großen, abgelegenen Bergen, die regelmäßig von pazifischen Stürmen heimgesucht werden, unterwegs bist.
Es gibt einige wenige Snowcat- und Heliski Anbieter in der Region rund um Whistler. Von ihnen bieten viele Tagestrips und einwöchige Touren an. Es ist aber die Nordküste von British Columbia, die die besten Möglichkeiten für Snowcat- und Heliskiing bereithält. Die Northern Coast Mountains bilden ein riesiges Backcountry Gebiet, das nur mit dem Heli-zu erreichen ist. Viele Höhenmeter, abwechslungsreiches Gelände und 20-30 Meter Schnee jede Saison sind die Gründe, hier zu shredden. Es gibt mehrere Heliski-Anbieter in der Gegend und auch einige preiswertere Catski-Anbieter.
Dieser Teil der Coast Mountains wird regelmäßige von pazifischen Stürmen heimgesucht, deshalb kann es durchaus Tage geben, an denen der Heli nicht starten kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten in Alaksa sind Tree-Runs beim Heliskiing in BC sehr oft gut möglich. Außerdem haben Anbieter wie Last Frontier ein so großes Gebiet, dass es in der Regel immer möglich ist, auch bei Sturm einen Gipfel zu finden der angeflogen werden kann.
Wenn du von den Coast Mountains ins Landesinnere fährst, kommst du nach Interior BC. Drei Gebirgszüge - die Monashees, Selkirks und Purcells - führen schließlich zu den Rockies, woraufhin das Land in Alberta abfällt. Du kannst Interior BC am besten von Vancouver im Westen oder Calgary im Osten erreichen.
Interior BC ist bekannt für die hohe Qualität des Schnees und die einzigartige Atmosphäre in den Skigebieten. Der Powder Highway führt durch diesen Teil von BC. Der Name ist vermutlich schon aussagekräftig genug. Die Resorts der Region sind meist wenig besucht und daher entspannte Orte in dem man bei epischen Bedingungen perfekt reden kann.
Revelstoke und Kicking Horse sind bekannt für massive Schneefälle und erstaunliches Big Mountain Terrain. Weiter südlich in den Kootenays liegt Whitewater, ganz in der Nähe der Stadt Nelson und Red Mountain bei Rossland. Beide sind ausgezeichnete Orte, um einen Tag im Powder zu verbringen, da hier abgefahrene Tree-Runs sowie ein episches Backcountry auf dich warten.
In Interior BC findest du auch den legendären Rogers Pass. Der Rogers Pass liegt im Glacier Nationalpark, auf halbem Weg zwischen Revelstoke und Golden, und bietet erstaunliche Tourenmöglichkeiten direkt am Highway.
Der Kootenay Pass südlich von Nelson bietet auch einige großartige Touren. Beide Orte haben eine Mischung aus Tree-Runs und alpinem Gelände und bieten im Winter als auch im Frühjahr regelmäßig gute sehr Schneeverhältnisse.
Interior BC ist die spirituelle Heimat des Snowcat- und Heliskiing. Es gibt schier endlos viele Möglichkeiten - vor allem in den Monashees und den Selkirks. Viele Anbieter haben ihren Sitz in der Nähe von Revelstoke bzw. Nelson oder in dem Gebiete zwischen den beiden Städten am Arrow Lake.
Wenn du gerne Tree-Runs fährst, ist Catskiing das, was du hier machen willst. Hier gibt es mehr Catski-Anbieter als nirgendwo sonst auf der Welt. Es sollte also durchaus möglich sein einen Anbieter zu finden der deinen Ansprüchen gerecht wird. Vom Tageshit bis hin zu einwöchigen Trips in einer gehobenen Backcountry-Lodge ist alles möglich. Aber egal wofür du dich entscheidest, eines haben sie alle gemeinsam - viel Schnee und tolle Tree-Runs.
In Orten wie Whistler und Revelstoke solltest du versuchen, dir ein Hostel zu suchen. Wenn du dich abenteuerlustiger fühlst, kannst du jederzeit an einem der Campingplätze anhalten und dir ein Wohnmobil mieten. Sie sind normalerweise ziemlich günstig und in ganz Kanada erhältlich.
Versuche, nach Vancouver zu fliegen und dich von dort aus auf den Weg nach Calgary zu machen oder umgekehrt. Es gibt so viele tolle Orte, an denen man unterwegs shredden kann. Whistler, Big White, Revy, Kicking Horse, Whitewater, Fernie dann in die Rockies und Lake Louise, Banff und Jasper. Leg dann noch den einen oder anderen Tag Catskiing ein und du hast einen unvergesslichen Trip vor dir!
Eine Woche Heli- oder Catskiing, mit einer Backcountry-Lodge als Base, ist definitiv ein Trip, den du so schnell nicht vergessen wirst.
Die letzte Grenze im Freeriden und für viele der mit Abstand beste Ort auf dem Planeten zum Heliskiing. Die Stadt Anchorage ist normalerweise der Ausgangspunkt in AK, besonders wenn du nach Valdez oder Alyeska fährst. Es ist auch möglich, weiter in den Süden nach Juneau zu fliegen. Das ist näher an Haines und den Heliski-Gebieten der Südwestküste.
Die meisten Rider fahren nicht nach AK, nur um in den Skigebieten zu fahren. Sowohl Alyeska bei Girdwood als auch Eaglecrest bei Juneau haben abseits der präparierten Pisten einiges zu bieten.
Eaglecrest ist ein kleines und ursprüngliches Resort, das man oft mit Interior BC oder den Gebieten an der norwegischen Küste in Verbindung bringen würde. Es hat ein tolles, abwechslungsreiches Terrain und wenn der Schnee stimmt, ist es der perfekte Ort um Spaß im Powder zu haben.
Alyeska ist ein größeres Resort und hält einige gute Tracks für dich bereit, besonders wenn die steilen Rinnen und Drops an der Nordwand des Berges offen sind. Das Gebiet ist auch schön nahe zu Anchorage und nicht allzu weit von dem bekannten Skitourenziel, Turnagain Pass entfernt. In Alyeska kannst du wunderbar normales Riden mit Cat- und Heliskiing kombinieren.
Ähnlich wie in BC sind die Tourenmöglichkeiten in AK sehr umfangreich. Sie reichen von einer kleinen Tour ausgehend vom Highway am Haines Pass oder Thompson Pass bis hin zu einer großen mehrtägigen Expedition. AK ist der Ort, von dem du zu einer großen Backcountry-Basecamp-Mission aufbrechen kannst, vorausgesetzt du kennst dich mit Gletschern und dem Überleben in Big Mountain Terrain bestens aus.
Die meisten Rider, die ins Backcountry Alaskas fahren, fliegen mit dem Flugzeug. Schau dir Fly Drake in Haines an. Sie bieten Charterflüge nach Haines, Fairweather und St. Elias an. Heliskiing Pakete werden auch hier immer beliebter und sie sind eine gute Möglichkeit, die Vielfalt Alaskas zu erleben, ohne dich in den finanziellen Ruin zu stürzen.
Der Grund, warum viele von uns nach AK gehen ist… Heliskiing. Es ist nichts Neues, dass die Ski- und Snowboardfilme manchmal einen eher unrealistischen Eindruck davon vermitteln, was Heliskiing in Alaska genau ist.
In Alaska gibt es sehr häufig Schlechtwetterlagen. Das hat zur Folge, dass es ziemlich oft Downdays für den Heli gibt. Aber wenn Wetter und Bedingungen übereinstimmen, ist AK ein Ort wie kein Zweiter.
Es gibt mehrere Heliskiing-Anbieter in Alaska. Mein Ratschlag an dich ist: Werde dir klar, was du genau willst und dann recherchiere ein wenig. Die meisten Unternehmen haben Unterkünfte in der Stadt, während ein paar wenige außerhalb in einer Backcountry-Lodge ansässig sind.
Die Pakete unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen, gleiches gilt für die Preise. Viele Heliski-Unternehmen bieten Trips sowohl für fortgeschrittene Rider als auch für Experten an. Einige haben zudem Catskiing als Backup, für Tage, an denen der Sturm wieder zuschlägt und der Heli am Boden bleiben muss.
Denk daran, dass es keineswegs garantiert werden kann, die typischen Alaska-Lines zu shredden. Auch, wenn du ein noch so erfahrener Skifahrer oder Snowboarder bist. Die Bedingungen und das Wetter geben letzten Endes vor, in welchem Terrain gefahren wird. Eine Gruppe von ähnlich guten Ridern zusammenzutrommeln und einen Heli zu füllen, könnte deine Chancen jedoch erhöhen, die ganz epischen Lines zu fahren, wenn die Bedingungen es erlauben.
Versuche, ein Wohnmobil in Valdez zu mieten und zum Thompson Pass zu fahren. Es gibt Traumlines, an die du dich ein Leben lang erinnern wirst. Du musst lediglich ein paar Stunden Aufstieg mit einkalkulieren. Wenn du noch etwas Budget übrig hast, gibt es auch immer die Möglichkeit, sich ein paar Heli-Minuten zu buchen.
Neben einem der angesehensten Heliskiing-Setups im Chugach bietet Points North Heli, mit Sitz in Cordova, auch Tourenwochen mit Heliflügen an. Sie fliegen die Gäste in ein voll ausgestattetes Basislager in den Bergen, in dem du komplett mit Essen, Bier und Zelten mit Holzöfen versorgt wirst. Tagsüber bist du in dem epischen Gelände auf einer Ski- oder Splitboardtour unterwegs, bevor es abends ins Lager zurückkehrt. Klingt fantastisch, oder?
AK ist deine Auster. Schau dir die vielen einwöchigen Heli-Optionen an und wähle die, die dir am besten gefällt!
